Brief 03_Oh nein, es schmerzt

Üppige Maid,

fürwahr, mein Herz leidet, kann es nicht doch zu Eurem gelangen?!

Lasst uns doch all die Konventionen vergessen! Wisst Ihr, mich dürstet
nach einer Liebe über alle Schranken hinweg. Oh JA! Sehr … sogar.

Wisst Ihr, Eure Vorgängerin war gar unachtsam und hat meine Gefühle
nicht verstanden. Aber IHR, IHR, ach IHR werdet ja nun ganz anders
sein! Noch wehrt Ihr Euch, Ihr fürwahr törichtes Ding – aber ACH!

Ein gar und gar anonymer Bote hat mir erzählt, wie leidenschaftlich Ihr sein
könnt. Sicher wisst Ihr nicht, von wem ich sprech, außer vielleicht, es war
Euer einz’ger Lustgespiele in Euren an Jahren noch jungem Leben.

Ich muss gestehen, ich könnt wohl mit EINEM WORT Eure Karriere zunichte
machen. Aber ach – was hätt ich davon? Nun gut, eine gewisse Genugtuung,
wie man sie als Blaublütiger gern nach ein oder zwei Hinrichtungen verspürt.
Aber nein, ich möcht Eure Liebe lieber aus freien Stücken!

Denkt an Eure Zukunft (und auch an Eure alte gichtkranke blinde Mutter).

Holde Maid – Ihr sündiges Weib mit den Kurven aus üppiger Lust! Ach …
Noch einmal: NEHMT MICH, einen törichten Grafen, zu Eurem Gemahl.
Ihr sollt wahrlich belohnt werden.

In standhafter Liebe, Euer Graf.