Brief 05_Wohlan, nun geschieht’s

Meine Maid,

ich kann es gar nicht beschreiben, welch Freudensprünge mein Herz macht!

Ein Märchen wird wahr. Unseres! Es ist nun so, dass Ihr einige Dinge wissen
müsst. Unbedingt. Immerhin seid Ihr von nun an nicht mehr mit irgendeinem
Bauerntrampel zusammen, sondern mit einem gar Blaublütigen.

Ich schreibe diese Zeilen (nur) in Eurem eigenen Interesse. Hütet Euch wohl vor
dem Quacksalber Pulverus! Er ist ein mieser Günstling meiner verflossenen Frau
Eliane von Strontzensberg. Die Unglückliche verstarb, als sie ihr gar zauberhaftes
Antlitz im Brunnen der Lust-Grotte besah. Hartnäckig behauptet der Schuft, ich
hätte dabei meine Hand im Spiel gehabt. Mitnichten, meine Liebe, ich schwöre
tausend Schwüre auf die Ehre der Grafen von Rohringen!!!

Wenn Ihr Euch bitte am Abend des kommenden Sonntag an der Hinterhofpforte
des Schlosses einfinden möget. Geheim, zu keinem ein Wort! Ein Diener wird
Euch in Eure Gemächer führen und Euch nach allen Regeln der Kunst prächtig
einkleiden, waschen und parfümieren. Ich erwarte Euch sodann in meinen
Gemächern, die sich gleich neben Euren befinden.

Ich muss wohl nicht betonen, wie sich mein gesamter Körper nach Eurem sehnt!
Also, bereitet Eurem Geliebten eine Freude und uns ein herzliches Willkommen!

Ich brenne auf Euch, Euer Graf.